Sportpsychologische Beratung und analytische Körperpsychotherapie – ein erster Vergleich

Anhand eines Tennisspielers, der wegen einer hartnäckigen Schulterblockade psychotherapeutische Hilfe in Anspruch genommen hatte, werden wesentliche Eckpunkte eines psychoanalytischen und körperbezogenen Vorgehens aufgezeigt und einem sportpsychologischen Vorgehen gegenübergestellt, sowohl im Hinblick auf unterschiedliche Prozessphasen als auch theoretische Vorannahmen.

Die Angst vor Misserfolg im Spitzensport – Der Sportler im Spannungsfeld zwischen Leistung und Person sein
Spitzensport stellt eine starke Herausforderung für Körper, Psyche und Geist dar. Wenn die Erlebniswelten in Übereinstimmung sind, werden sportliche Höchstleistungen möglich. Der existenzanalytische Zugang ermöglicht ein fokussiertes Arbeiten an den zentralen Anliegen der SportlerInnen, wobei der innere Halt sich dabei immer wieder als zentrales Thema in der Bewältigung von Versagensängsten in Wettkampfsituationen zeigt. Wo und wie finde ich als SportlerIn ausreichend Halt, um mit unsicheren Wettkampfsituation umzugehen und wie kann ich mein Person sein stärken, wo Leistung bringen einen hohen Stellenwert seit Kindheitstagen beinhaltet. Der Aufbau von Selbstvertrauen, der Umgang mit Grund- und Erwartungsangst, sowie der Aspekt der narzisstischen Kränkung bei Misserfolg von SportlerInnen sind Inhalte des Vortrags. Mittels Fallbeispiele werden existenzanalystische Methoden in der Arbeit mit Ängsten vorgestellt und die Möglichkeiten des/der TrainerIn als haltgebender Faktor für die SportlerInnen erörtet.
Auch als PsychologIn und TherapeutIn steht man in einem ständigen Spannungsfeld zwischen der Entfaltung der Person und den äußeren (und eigenen) Leistungsansprüchen. Welche Leistung muss ich mit und für die SportlerInnen erbringen? Wo und wie darf ein ruhiges gemeinsames Hinschauen auf die eigenen Bedürfnisse der SportlerInnen stattfinden und wie werden wir dennoch dem Anspruch Spitzensport gerecht? In welchem Setting kann eine sinnvolle Betreuung stattfinden und welchen Schwierigkeiten haben wir uns zu stellen?

Angst im Leistungssport

Emotionen im Leistungssport stehen untrennbar im Mittelpunkt des Erlebens aller Beteiligter.

Angstgefühlen kommt dabei eine zentrale Position zu: werden diese vor oder während des Handels überwunden und bewältigt kann tiefe Befriedigung und Lernen daraus erwachsen.
Gelingt dies nicht oder unzureichend, kann auch Lernen eingeleitet werden, aber oft treten weitere Folgegefühle ein, Ärger, Wut, Lustlosigkeit bis zu tiefgreifenden Motivationseinbrüchen.

Welche Formen der Angst beschäftigen SportlerInnen? Die sind Angst vor Versagen, Angst vor Fehlern, vor Abweichungen oder Mängeln, daraus phantasierte Ängste ausgelacht oder missachtet zu werden, Schamgefühle als Folge des Versagens, peinliche Fragen von Trainern, Medien oder Angehörigen beantworten zu müssen, sich für das subjektiv erlebte Versagen rechtfertigen zu müssen.

In meinem Vortrag geht es um Beispiele aus den Feldern Tennis, Fußball, Faustball und Golf, um Zeichen/Beschreibungen/Ausdrucksformen von Versagensängsten. Weiters wird die Bildung relevanter Hypothesen und die daraus abgeleitete sportpsychologische Intervention thematisiert.

Was tun, wenn Trainerinnen oder Sportpsychologinnen ihre eigenen Versagensängste oder Angst vor der Niederlage der Sportlerinnen auf ihr Umfeld übertragen? Worin liegen in diesem Fall die Herausforderung und der eigene mögliche Lernauftrag?

Zuletzt wird versucht, die wesentlichen Fragen der professionellen Kommunikation von Sportpsychologinnen und Trainerinnen mit den SportlerInnen und die gemeinsamen Interventions- und Kommunikationsstrategien in der Zusammenarbeit zwischen Sportpsychologinnen, Trainerinnen im Kontext von Versagensängsten diskutiert.

Der Traum des Spitzensportlers, des Skifliegers im psychoanalytischen Diskurs

Verschiedene Themen möchte wir in diesem Vortrag  reflektieren und zur Diskussion stellen:

- Motivation zum Leistungssport und familiäre Konstellation
- Den eigenen Weg finden: Triebkonflikte und narzisstische Kompensationen
- Niederlagen, Resilienz, Siegertypen: psychodynamisch beleuchtet
- Der Teamcoach als Vaterfigur, Konkurrent, Mediator, in holding function
- Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse in Sportinstitutionen
- Wovon Skispringer häufig träumen ( Traumserie, Traumanalyse, Individuation)

Morgenprogramm
Den Tag mit frischer Luft und Bewegung starten? Warum nicht! Gemeinsam nützen wir dazu den Naturpark des Kardinal-König-Hauses und bringen unseren Geist und Stoffwechsel ordentlich in Schwung. Das Programm dauert 30-45 Minuten und beinhaltet neben aktivierenden Übungen auch Elemente zur Schulung der Körperwahrnehmung.
PROGRAMM*)

Samstag 13.Oktober 2012

Vormittag

Chair: G. Amesberger & P. Geißler

8h Morgenprogramm: D. Geißler & M. Latzke
   
9h - 10h30 Workshops - Teil 2
W1 G. Heisterkamp, J. Dohn (Teil 2): Psychologische Verlaufsanalyse eines Fußballspiels
W2 R. Ware, C. Geruschkat (Teil 2): Vitalität zwischen Katharsis und Burnout.
W3

F. Besuden (Teil 2): Körperwahrnehmung

W4 G. Amesberger (Teil 2): Emotionsregulation im Wettkampf
W5 A. Engleder, F. Weilharter (Teil 2): Versagensängste im Sportkontext
W6  
Pause
11h T. Brandauer & P. Geißler: Sportpsychologische Beratung und analytische Körperpsychotherapie Dialogvortrag
12h30 Mittagspause
 
Nachmittag

Chair: G. Amesberger & P. Geißler

14h -
15h F. Weilharter: Angst im Leistungssport
Pause
16h30 Ch. Fischer & T. Innauer: Der Traum des Spitzensportlers, des Skifliegers im psychoanalytischen Diskurs (Dialogvortrag)
17h30

A. Engleder: Die Angst vor Misserfolg im Spitzensport – Der Sportler im Spannungsfeld zwischen Leistung und Person sein

  Pause

19h Podiumsdiskussion: Prominente Sportler im Gespräch,
Moderation: G Amesberger & P. Geißler
*)Programmänderungen vorbehalten